Schülerinnen und Schüler an Gymnasien und in der Sekundarstufe II sollen bei ihrer praxisorientierten Beruflichen Orientierung besser unterstützt werden. Eine frühzeitige, individuelle, praxisbezogene Berufsorientierung in außerschulischen, praxisnahen Lernorten hilft Jugendlichen, realistische Vorstellungen über die Berufswelt und die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln, und erleichtert es den Betrieben, qualifizierten Fachkräftenachwuchs zu gewinnen. Die Berufsorientierung dient dazu, eine zielgenaue, an den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler*innen ausgerichtete Auswahl eines Betriebspraktikums zu ermöglichen. Kleinen und mittleren Unternehmen mit freien Ausbildungsplätzen wird dadurch die Gelegenheit gegeben, interessierte Jugendliche kennenzulernen und anzuwerben.
Das BOP für Gymnasien besteht aus mehreren Bausteinen. Dabei soll ein Vergleich zwischen beruflichen und akademischen Bildungswegen handlungsorientiert und praktisch erfolgen. Nach einer individuellen Standortbestimmung, startet die Potenzialanalyse, über eine reflektierte Berufsfeldauswahl bis hin zu praxisorientierten Berufsorientierungstagen in diversen Berufsfeldern. Das Berufsorientierungsprogramm schließt mit einem Zertifikat ab, welches die Schüler*innen bei Bewerbungen um Praktikumsplätze oder einen Ausbildungsplatz vorgelegt werden kann.
Mit der Potenzialanalyse sollen Personal-, Sozial- und Methodenkompetenz bei den Schüler*innen erfasst werden. Wesentliche Bestandteile sind eine Selbst- und Fremdeinschätzung verschiedener Kompetenzen und eine erste Erkundung beruflicher Neigungen und Interessen. Dabei ist die Potenzialanalyse handlungsorientiert angelegt und durch den Einsatz von Planspielen, Gruppenarbeiten und Beobachtungen strukturiert. Sie schließt mit der Dokumentation der Ergebnisse und einer individuellen Förderempfehlungen für die Jugendlichen ab.
Während der praxisorientierten BO-Tage haben die Schüler*innen die Möglichkeit drei Berufsfelder praxisnah kennenzulernen. Sie werden von erfahrenen pädagogischem Personal angeleitet und erhalten regelmäßig Rückmeldung zu ihrem Verhalten sowie Stärken in jedem Berufsfeld. Dadurch erhalten die Jugendlichen erste Vorstellungen davon, was im späteren Berufsleben auf sie zukommt und wofür schulisches Lernen wichtig ist bzw. welche eigenen beruflichen Zukunftsvorstellungen sie entwickeln wollen.